Veranstaltungsformat

transformer-berlin 

ist eine innovative, spartenübergreifende Forschungs-, Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe von Marcus Kettel, welche inhaltlich auf den grundlegenden Parametern und Erfahrungen seines 2014 (in einer RaumErweiterungsHalle der ehemaligen DDR) initiierten, internationalen, avancierten Projektraumes REH-transformer aufbaut.

Im Zuge der Dynamik, sowohl lokaler, als auch globaler Veränderungsprozesse in Kunst, Kultur, Gesellschaft, Technologie und Umwelt, steht die Synthese des Namens transformer-berlin dabei übergeordnet nicht nur exemplarisch für den Mythos der kreativen Kultur-Metropole schlechthin, welche auf Grundlage ihrer besonderen Vergangenheit unter den verschiedenen Gesichtspunkten der freien Entfaltung, immer noch größere Spielräume ermöglicht, als bsplsw. andere europäische Großstädte.

So hat sich dieses Konzept zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Berlin mit innovativen Veranstaltungs- und Ausstellungsreihen, mittels neuartiger Allianzen aktiv und nachhaltig zu bereichern, um wichtige Impulse für eine zukünftig divers-tolerantere, internationale Kulturstadt des Austausches zu liefern.

Dabei besteht die grundlegenden Leitlinie dieser kuratorischen Ausrichtung aus einem mehrdimensionalen Strang des „Raumerweiterungsgedankens“, der Aspekte der architektonisch-urbane Gegebenheiten genauso miteinbezieht, wie kulturelle Produktionsbedingungen, ebenso aber auch neue Denkräume für Forschung, Entwicklung, Präsentation, Vermittlung und Reflexion, innerhalb aktueller Kunstdiskurse, eröffnet.

Die duale Begrifflichkeit transformer-berlin verweist dabei in allen Veranstaltungsreihen auf die tragenden Säulen dieses Formates, wobei transformersich vorrangig auf die Erforschung allgemeiner Veränderungsprozesse im soziokulturellen Bereich bezieht, wohingegen die Stadt „berlin“ als Ausgangspunkt, sowohl urbaner Forschungsgegenstand, als auch Experimentierfeld und Präsentationsort der ersten Veranstaltungsreihe ist.

Dabei kann die Stadt Berlin aber auch weltweit exemplarisch, als eine Art „Blaupause“ für die universelle Problematik des ökonomisch und politisch bedingten, schwindenden Gestaltungs-Freiraumes für andere Metropolen stehen.

So wird mit diesem flexibel angelegten Veranstaltungsmodell versucht der Raumknappheit entgegenzuwirken, aber auch mit der Generierung von Geldquellen, einer besonderen Förderung jüngerer, interdisziplinär-arbeitender KünstlerInnen Rechnung zu tragen.

Um diesen Support möglichst effektiv gestalten zu können, werden in den jeweiligen Veranstaltungsetappen stets junge Talente mit bekannten KünstlerInnen in einen spannungsreichen Dialog gesetzt. Innerhalb der transdisziplinären Ausrichtung des gesamten Programmes, bildet dabei die Performativität mit teilweise neuartigen Formfindungen einen zentralen Bezugspunkt.

Formal evoziert dies in den zu entwickelten Teilkonzepten eine erneute Infragestellung der Genregrenzen zwischen Sprech-Theater, zeitgenössischem Tanz, Musik, Video, Film, Literatur und den tradierten Bereichen der Bildenden Kunst. Daraus resultieren in den vorbereitenden Künstlergesprächen aus der inhaltlichen Notwendigkeit oft Ideen für neuartige Disziplin-Überschneidungen, welche bisher noch unbekannte Zwischenbereiche eröffnen, die bis in den gesellschaftlichen Bereich hinein wirken.

Die erste Veranstaltungsreihe mit dem übergeordneten Titel „in-between“, findet an vier Stationen des Berliner Stadtraumes 2020 statt. Dabei spannt sich der Bogen des programmatischen Begriffes „Zwischenraumes“, sowohl von der theoretischen Feldforschung vorab, über das Ausloten der Möglichkeiten hinsichtlich der Partizipation und Erschaffung von Freiräumen, bis hin zur detaillierten Analyse vor Ort, um eine ideale Ausgangsbasis für die künstlerischen Umsetzungswünsche zu gewährleisten.

Durch die verschiedenen, freien und institutionellen Partner an den räumlich und zeitlich auseinanderliegenden Veranstaltungsstationen, wird der urbane Stadtraum nicht nur mit avancierter Kunst bereichert, sondern es werden auch neuartige Perspektiven auf die moderne Stadtkultur und ganz besonders auf aktuelle Tendenzen der Kunstentwicklung eröffnet.

Das Gesamtspektrum der oben beschriebenen Wandlungsprozesses wird inhaltlich-reflektierend im Begleitprogramm durch Vorträge, Diskussionsrunden und Workshop sowie innovativen Präsentations- und Vermittlungsformaten erörtert, wobei aktuelle Zukunftsfragen stets einen Schwerpunkt aller Debatten bilden.

Zudem wird angestrebt, den aktuellen Zwischenstand von transformer-berlin einerseits im universitären Bereich mittels Workshops, Symposien, Konferenzen,… und andererseits auf periodisch stattfindenden Großveranstaltungen (Documenta, Manifesta oder internationalen Biennalen,…) interaktiv zu präsentieren.

transformer-berlin ist eine „Non-Profit-Organisation“, die relevante Diskurse forciert, mit verschiedenen Veranstaltungsorten zwischen freier Szene und Institutionen in kooperativ zusammenarbeitet und substantielle Koproduktionen ermöglicht, sowie Sponsoren, diverse Initiativen und Gastkuratoren miteinbezieht.

Diese konzeptionelle Weiterentwicklung und Neugründung, unter dem Namen transformer-berlin, präsentierte er zusammen mir seinem Team bereits auf der letztjährigen documenta 14 in Kassel im Rahmen des offiziellen Vermittlungs-programmes:

www.documenta14.de/de/calendar/24850/transformer-berlin:

      transformer-berlin

von Marcus Kettel, Jochen Wendeberg

SEP 6 Gespräch
18–19 Uhr
 Narrowcast House, Gottschalkstraße 36, Kassel

Ein Vortrag über transformer-berlin, ein kuratorisches Raumkonzept von Marcus Kettel. Das Forschungslabor präsentiert spartenübergreifend interaktive Ausstellungen, Performances, Workshops und Diskussionen.

Eintritt frei

                         

(Workshop-Teilnehmer der interaktiven Präsentation auf der documenta 14, Fotografie © Valeria Geritzen)